Unser Verein

Stockerauer SV 07

Die verworrene Gründungsgeschichte des Sportvereins Stockerau beginnt heute offiziell mit der Vereinsgründung der Stockerauer Sportvereinigung 07 am 7. Mai 1907. Die für die Entwicklung des heutigen Klubs wichtigen Vereine SV Heid Stockerau und ASV bestanden bereits früher. Über deren Entstehung ist heute jedoch nichts mehr bekannt.

Vor dem Zweiten Weltkrieg dominierte die Stockerauer SV 07 (auch: SV Stockerau 07) das Fußballgeschehen in der niederösterreichischen Stadtgemeinde. 1913 spielte sich der Fußballverein bis in das Endspiel der erstmals ausgetragenen Landesmeisterschaft von Niederösterreich und traf dort auf den 1. Wiener Neustädter SC. Über den Ausgang des Finalspiels existieren heute jedoch keine Aufzeichnungen mehr, zudem werden als (offizielle) niederösterreichische Landesmeister bis 1922 die Meister der damaligen Wiener Liga angesehen, da die Stadt Wien bis 1922 politisch noch mit Niederösterreich vereint war.

In der Saison 1937/38 belegte die Stockerauer SV 07 in der Liga Niederdonau den 12. Platz. Die Folgesaison 1938/39 schloss der Klub in der in „Bezirksklasse Ost“ umbenannten ersten Landesspielklasse auf dem zehnten Tabellenplatz ab. Während der Kriegsjahre übernahm der bis dahin nicht in Erscheinung getretene TuS Stockerau den Platz in der höchsten niederösterreichischen Spielklasse (Gauklasse Niederdonau). Ob es zwischen diesen bedien Vereinen einen Zusammenhang gab (Umbenennung, Fusion) ist nicht bekannt.

ASV Stockerau

Auf TuS Stockerau, das in der nicht mehr zu Ende geführten Kriegssaison 1944/45 den fünften Rang in der Gauklasse Nord Niederdonaus belegte, folgte im ersten Spieljahr im befreiten Österreich 1945/46 der Arbeiter-Sportverein Stockerau, der sich als Meister der Finalgruppe Nord für die Endrunde um den niederösterreichischen Landesmeistertitel qualifizierte und schlussendlich nur um zwei Punkte vom 1. Wiener Neustädter SC geschlagen, den zweiten Platz belegte. In den folgenden Jahren rutschte der ASV in den Tabellen kontinuierlich nach unten und belegte meist einen Platz im letzten Tabellendrittel. 1948 und 1949 erreichten die Stockerauer jeweils das Semifinale im niederösterreichischen Landescup, scheiterten aber beide Male am SC Siebenhirten. Im Spieljahr 1949/50 reichte es für den ASV schließlich nur zum letzten Tabellenplatz. Da sich gleich vier Vereine der Landesliga für die neu gegründeten Staatsligen A und B qualifizieren durften blieb dem ASV Stockerau vorerst der Abstieg erspart. In der durch die aufgestiegenen Vereine nicht mehr ganz so starken Liga wuchsen die Stockerauer wieder zu einem echten Titelanwärter heran und belegten 1950/51 den dritten, 1951/52 den zweiten und 1952/53 den fünften Platz. In den Jahren bis 1957 etablierte sich der ASV schließlich im Mittelfeld der Liga. In der Meisterschaft 1957/58 belegte der Verein ohne Sieg und mit nur drei Punkten weit abgeschlagen den letzten Tabellenplatz und musste in die 2. Landesliga absteigen. Besonders schmerzte, dass auch die Stadtderbies gegen den überraschend starken Aufsteiger SV Heid nicht gewonnen werden konnten.

SV Heid Stockerau

Während der ASV zu Beginn der 1950er Jahre erfolgreich in der drittklassigen Landesliga weilte, fand sich der spätere Fusionspartner Heid Stockerau als Firmenmannschaft der Maschinenfabrik Heid damals noch gemeinsam mit der Union Stockerau, bei der zu jener Zeit der Exinternationale Robert Pavlicek spielte, in der 2. Klasse Nord-Ost wieder. Nach dem Gewinn des Meistertitels dieser Klasse im Jahr 1951 spielten sich die Firmensportler bis 1957 bis in die Landesliga hoch und sicherten sich im Spieljahr 1957/58 mit nur einem Punkt Rückstand auf den KSV Ortmann auf Anhieb den Vizemeistertitel.

Fusion und Abstieg (1958-1970)

In der Sommerpause 1958 kam es zur Bündelung der Kräfte im Stockerauer Fußballgeschehen und zur Fusion des Vizemeisters SV Heid mit dem Absteiger ASV, unter dem Namen Sportvereinigung Heid Stockerau. Dieser Zusammenschluss zeigte aber nicht die gewünschte Wirkung und so fand sich Heid Stockerau am Ende der Saison 1958/59 auf dem letzten Tabellenplatz wieder. 1960/61 stieg der nunmehr vereinte Stockerauer Fußballverein auch aus der 2. Liga Nord-West ab und konnte erst mit dem Meistertitel in der Unterliga Nord/Nordwest im Jahr 1964 wieder in die 2. Landesliga aufsteigen.

Zwischen zweiter und Dritter Liga (1971-1988)

Nach dem Aufstieg in die Landesliga folgte mit dem Meistertitel 1970/71 der Aufstieg in die damals noch zweitklassige Regionalliga Ost. Dort erreichte Heid Stockerau als Neuling den neunten Tabellenrang, etablierte sich in den folgenden Jahren jedoch als Titelanwärter ausschließlich auf den ersten vier Rängen. In der Saison 1973/74 krönte sich Stockerau mit zehn Punkten Vorsprung auf den 1. Wiener Neustädter SC zum Meister der Regionalliga Ost. Auf Grund der großen Bundesligareform, verbunden mit der Reduzierung der ersten Spielstufe auf zehn Vereine und der Einführung der Nationalliga als zweiter Spielstufe Österreichs gab es in diesem Jahr jedoch keinen Fixaufsteiger in die (zu dem Zeitpunkt noch Nationalliga genannte) künftige Bundesliga. Stockerau musste in zwei Qualifikationsspielen gegen den Meister der Regionalliga Mitte (Kapfenberg) und den Erstligaverein Linzer ASK um den Aufstieg in die erste Bundesliga kämpfen. Die Niederösterreicher gewannen ihr Duell gegen den Kapfenberger SV mit 1:0 auswärts und 6:1 in Stockerau, verloren aber gegen den LASK nach einem 3:1-Sieg zuhause in Linz mit 1:6 und blieben weiterhin zweitklassig. Trotzdem stellte bereits die Qualifikation zur österreichweiten zweiten Spielklasse den bisher größter Vereinserfolg dar.

Nach einer 1974 erfolgten Umbenennung traten die Stockerauer in der Saison 1974/75 in der Nationalliga als SV Telwolle Heid Stockerau auf und erreichten mit dem neunten Platz den Klassenerhalt. 1978 stiegen die Niederösterreicher als Tabellenschlusslicht in die Regionalliga ab, feierten aber im folgenden Jahr umgehend den Wiederaufstieg. Nach nur einer Saison trat der Sportverein 1980 erneut den Gang in die dritte Liga an und verbrachte die Jahre bis 1988 in der Landes- und Regionalliga. 1988 durften die Stockerauer als Vizemeister der Ostliga in die 2. Bundesliga aufsteigen, da dem Meister Slovan/HAC Wien auf Grund dessen, dass der Verein nur über einen Kunstrasenplatz verfügte, der Aufstieg von der Bundesliga verwehrt wurde.

2. Bundesliga und das Wunderjahr 1991

In den beiden nächsten Jahren kam der in SV Sparkasse Stockerau umbenannte Verein über das Abstiegs-Play-Off in der zweiten Liga nicht hinaus. In beiden Spieljahren entging man dem Abstieg nur aufgrund der Punktehalbierung nach der Herbstmeisterschaft, die trotz weniger tatsächlich gewonnener Punkte gegenüber dem FC Salzburg bzw. dem LUV Graz dafür sorgte, dass Stockerau in der zweiten Liga verbleiben konnte.

Unter Trainer Willi Kreuz entwickelte sich die Mannschaft mit starken Spielern wie dem ehemaligen Europacuphelden der Rapid und späteren St. Pölten-Routinier Rudi Weinhofer, dem von FK Austria Wien gekommenen Peter Pospisil und dem ehemaligen Austria Salzburg-Torhüter Peter Zajicek in der Saison 1990/91 zusehends zu einem Titelaspiranten. In der Herbstmeisterschaft qualifizierten sich die Stockerauer als drittplatzierter Verein mit nur zwei Punkten Rückstand auf Herbstmeister Vaillant VfB Mödling und VOEST Linz für das im Frühjahr ausgespielte Aufstiegs-Play-Off zur ersten Bundesliga. Dort zahlte die durchwegs junge Truppe jedoch gegen die gestandenen Erstligisten Krems, St. Pölten und Vienna Lehrgeld und belegte nur den siebten und vorletzten Rang.

ÖFB Pokalsieg 1991

Für den verpassten Aufstieg in die 1. Division hielt sich die Sportvereinigung im ÖFB-Pokal schadlos und feierte mit dem sensationellen Cupsieg über den österreichischen Rekordmeister Rapid Wien den bis heute größten Triumph in der langen Vereinsgeschichte.

Stockerau stieg als Zweitdivisionär in der 2. Hauptrunde in den Bewerb ein und fertigte den 1. Wiener Neustädter SC auswärts mit 8:2 ab. Ab der dritten Runden wurden den Stockerauern ausschließlich Bundesligisten zugelost, doch setzte sich die Sportvereinigung auch in den niederösterreichischen Duellen mit VSE St. Pölten (2:0) und FC Admira Wacker (3:2) durch. Nach einem 3:1 gegen VOEST Linz im Viertelfinale wurde auch im Semifinale der Wiener Sport-Club mit 1:0 bezwungen. Stockerau stand damit erstmals in der Vereinsgeschichte im Finale des ÖFB-Pokals. Gegen den Spitzenklub Rapid schien die Mannschaft aber aller Voraussicht nach chancenlos zu sein, so wurde in den Medien bereits vor dem Endspiel nur über die Höhe des Rapidsieges diskutiert.

Das Finale wurde am 30. Mai 1991 im Wiener Praterstadion ausgetragen. Rapid ging bereits in der 8. Spielminute durch ein Tor von Stefan Reiter erwartungsgemäß in Führung womit das in den Medien vorhergesagte Hütteldorfer „Preisschießen“ eröffnet zu sein schien. Die Stockerauer stellten jedoch nach dem frühen Rückstand immer besser auf den Gegner ein und kamen durch Wenzel in der 30. Minute zum verdienten Ausgleich. Rapid blieb weiterhin spielbestimmend, doch waren die Stockerauer in Kontern immens gefährlich und erzielten in der 52. Minute durch Pospisil das überraschende Führungstor zum 2:1. Trotz Feldüberlegenheit vermochten die Wiener den danach aufgebauten Abwehrriegel Stockeraus nicht mehr zu durchbrechen und die Sportvereinigung Stockerau schaffte mit dem Pokalsieg die große Überraschung.

Supercup und Europapokalspiele

Als Pokalsieger spielte SV Stockerau zum Saisonauftakt 1991/92 um den Supercup gegen Austria Wien, verlor das Match jedoch vor 6.000 Zuschauern im Stadion Alte Au klar mit 0:3. Im ÖFB-Pokal 1992 wurden die Niederösterreicher gleich in der 2. Runde mit der Niederlage gegen den Sportverein Rohrbach aus dem Burgenland (3:3; 5:6 n. E.) wieder auf den harten Boden der Realität zurückgeholt. Wacker schlugen sich die Stockerauer dafür in der ersten Runde im Europacup. Gegen Tottenham Hotspur konnten beide Spiele im Europapokal der Pokalsieger lange Zeit offen gehalten werden. Letztlich gingen beide Matches mit 0:1 nur knapp verloren und Stockerau wurde in den Medien attestiert Österreich gut und würdig vertreten zu haben.

Gegenwart

Nach 11 Jahren in der 2. Landesliga gelang dem Verein 2023/2024 der Wiederaufstieg in die 1. Landesliga, die höchste niederösterreichische Spielklasse

Unsere funktionäre

Thomas Schmidt

Präsident

Stefan Pencik

Vizepräsident

Fabian Gaida

Vorstandsmitglied

Gerald Heberger

Vorstandsmitglied

Patrick Jenisch

Vorstandsmitglied

Markus Richlik

Vorstandsmitglied

Manfred Voitasek

Vorstandsmitglied

Unsere ehrenamtlichen

In keiner anderen Sportart trifft man auf so viel ehrenamtliches Engagement wie im Fußballwesen. Freiwillige Mitarbeiter – vom Platzwart bis hin zum Obmann – bilden durch ihre Tätigkeit die Grundlage für die Organisation, Verwaltung und Durchführung von Fußballspielen. Was umgekehrt bedeutet: Ohne dieses Engagement würden der Spielbetrieb und alle positiven Nebeneffekte des Fußballs im sozialen Kontext nicht existieren.

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